Gili Trawangan – von Bali auf die Gili Islands

Von Kuta fuhr ich weiter auf die Gili Inseln, genauer gesagt nach Gili Trawangan.

Mit der Fähre nach Gili Trawangan

Es ist eine zwölfstündige Reise, wenn man dies so günstig und so wenig touristisch wie möglich machen möchte. Statt 50€ nur 16€. Mein Reisewecker klingelte um 5.30 Uhr, dann kurz frühstücken und um 6.00 Uhr weiter mit einem Shuttlebus Richtung Fähre, die uns nach Lombok bringen sollte. Die Shuttlefahrt ging nicht auf direktem Weg zur Fähre, sondern machte in Kuta fünf Zwischenstopps, um andere Touristen und Einheimische abzuholen. Zuerst fuhren wir einen Hafen südlich von Kuta an, danach kam unser Stopp. Drei Stunden später sind wir bei der Fähren-Anlegestelle. Ich war gespannt, was für ein Boot uns erwarten wird. Man liest viele Schauergeschichten über die Fahrten zwischen den einzelnen indonesischen Inseln. Boote kommen entweder nicht an oder es sind absolute Horrorfahrten. Ich hatte keine Angst und auch kein schlechtes Gefühl und das aus gutem Grund. Wir hatten Glück und stiegen auf eine riesengroße Fähre, die für balinesische Verhältnisse wahrscheinlich nicht sicherer hätte sein können. Ich und acht andere Backpacker, ansonsten nur Einheimische – ein Bild für sich! Die meisten schliefen auf den Bänken im Fähren-Innenraum. Es wurde geraucht und die Luft war schlecht und so verzog ich mich an Deck. Ich hatte ein längeres Gespräch mit einem Balinesen und ein in Kuta lebender Indonesier gab dazu seine Gesangskunst, begleitet auf der Gitarre zum Besten. Mir gefiel, was ich hörte. Zurück unter Deck: Es war verdammt heiß, trotzdem schlief ich für kurze Zeit ein. Es gab auch eine Toilette auf der Fähre – ein Luxus, den ich nicht erwartet hätte. Ein Loch im Boden und ein Kübel Wasser daneben, um alles runterzuspülen. Kein Klopapier, kein Mistkübel – Anpassung ist hier das passende Wort! Ich mag diese Kultur, diese Einfachheit und ich finde es toll endlich etwas ganz anderes zu sehen. Weg von diesem spießig, europäischen Denken, hinein in eine ganz andere Welt.

Hier tragen die Männer, aus religiösen Gründen fast immer lange Hosen und ich sitze da und höre nicht auf zu schwitzen. Es wird immer schlimmer und ich lasse es einfach geschehen. Hier schwitzt du nicht so wie bei uns. Ich habe das Gefühl, dass ich förmlich gereinigt werde und so lasse ich das Wasser einfach weiter laufen. Die Fahrt mit der Fähre dauerte fünf Stunden.

Meine ersten Eindrücke von Gili Trawangan

Anschließend ging es mit dem Shuttle von der Insel Lombok weiter für eineinhalb Stunden zu einer anderen Fähren-Anlegestelle. Die nächsten paar hundert Meter legen wir zu Fuß zurück. Es regnet, aber das macht mir nichts aus. Einfach mit Flip Flops durch den Regen spazieren und die Menschen beobachten: Die Frau, die mir mit ihrem Korb am Kopf balancierend entgegen kommt… die Mutter mit ihrer Tochter am Straßenrand sitzend, die sich die Läuse aus den Haaren ziehen… streunende Katzen, die nur noch ein Viertel ihres Schwanzes haben… (wieso, weiß ich nicht, auf diese Frage wollte bis jetzt noch kein Einheimischer eingehen). Ich lasse alles auf mich wirken. Fünfundzwanzig Touristen und ein kleines Boot, das alle drei Gili Inseln ansteuert. Ein Boot nach indonesischem Standard, trotzdem gefällt es mir. Schlicht und einfach und es erfüllt seinen Zweck. Was braucht man mehr?! Vierzig Minuten später sind wir auf der westlichsten der drei Gili Inseln angekommen. Gili Trawangan, die Partyinsel. Wir steigen aus dem Boot und gehen mit bloßen Füßen durchs Wasser an Land. Ein tolles Gefühl den Sand unter den Füßen zu spüren. Nach vielen Nachfragen von Einheimischen, ob wir eine Unterkunft brauchen, sind wir 15 Minuten später bei unserem Bungalow auf Gili Trawangan angekommen. Wenn du für drei Wochen Urlaub in Bali machst und einen Abstecher auf die Gili Inseln planst, dann ist das absolut perfekt. Aber ich muss zugeben, als Backpacker ist es mir hier viel zu touristisch. Es wimmelt nur so von weißen Menschen und es ist alles nach dem Tourismus ausgerichtet.

Eine nette Begegnung am Strand von Gili Trawangan

Am zweiten und letzten Tag auf der Gili Insel Trawangan, gönnte ich mir einige Stunden am Strand. Endlich – das erste Mal, seit ich unterwegs bin – hatte ich dazu die Gelegenheit! Einfach am Strand liegen, entspannen, dem Wasser zuhören, schwimmen gehen, schlafen, lesen …
Nach eineinhalb Stunden am Strand, näherte sich mir plötzlich ein Indonesier und hinter ihm ein paar Mädchen mit Kopftüchern. Innerhalb kürzester Zeit war ich umringt von einer Schulklasse, die von Lombok für drei Stunden auf die Insel kam, um ihr Englisch zu verbessern. Ich unterhielt mich die nächsten zwanzig Minuten mit einer Schulklasse. Anfangs waren sie noch schüchtern, aber dann tauten sie immer mehr auf. Du solltest immer aufpassen, was du über dich selbst erzählst. Für die Menschen hier, ist es unvorstellbar, dass jemand ein Jahr als Alleinreisende die Welt entdeckt. Deswegen ist es am besten zu sagen, dass man zwei Wochen Urlaub macht. Nachdem die erste Schülerschar weg war, kam die Nächste, um sich mit mir zu unterhalten. Es war eine tolle Erfahrung und hat viel Spaß gemacht. Ich lernte wieder einige neue Dinge über die Menschen und deren Kultur.