Begleitet mich auf einem der beliebtesten Highways der Welt – Highway 1

Nach dem Aufenthalt in Los Angeles verschlug es uns Richtung Natur. Wieder einmal hieß es früh aufstehen, um rechtzeitig das Boot zum Channel-Island-Nationalpark zu erwischen, das um 8.00 Uhr ablegte. Der Channel-Island-Nationalpark ist eine Inselgruppe, die aus fünf Inseln besteht und die innerhalb einer Stunde mit dem Boot zu erreichen sind. Daher war für heute eine Kajak-Tagestour geplant.

Kajakfahrt in Begleitung von Delfinen

Auf dem Weg dorthin sahen wir Seelöwen und Delfine. Besonders beliebt bei diesen Inselgruppen ist das Kajak fahren. Die Inseln stehen unter Naturschutz und es wird darauf geachtet, dass dies eingehalten wird. Die Kajak-Tour führte uns neben der Insel her und wir paddelten mit dem Kajak in Höhlen oder durch Felsverengungen. Nach der Tour hatten wir die Möglichkeit uns am Strand auszuruhen, der allerdings keinen Besuch wert ist. Der Rückweg mit dem Boot war dafür umso beeindruckender. Wir konnten dabei einen atemberaubenden Schwarm von fast 500 Delfinen beobachten! Die Tiere versammelten sich rund um das Boot und schwammen in Höchstgeschwindigkeit mit uns mit. Das war ein Anblick für sich als wir hunderte von Delfinen übers Wasser springen sahen. 🙂

Wunderschöner Sonnenuntergang in der Nähe des Highway 1

Am nächsten Tag stand einer der Orte auf unserer Liste, auf den ich mich am meisten gefreut hatte. Santa Barbara! Santa Barbara ist eine überschaubare Stadt, mit vielen kleinen Shops, Cafés und Restaurants. So nutzen wir die Zeit zum Shoppen und gut essen gehen. Santa Barbara ist ein schönes Städtchen, aber irgendwie stellte ich mir vorab etwas anderes vor. Ich glaube es ist schwer in kurzer Zeit eine Stadt richtig wahrzunehmen. Vom County Courthouse bewunderten wir die Stadt von oben, bevor wir uns auf den Weg nach einem günstigen Schlafplatz machten.

Eineinhalb Stunden später landeten wir auf einem Campingplatz bei Pismo Beach, wo es gleich um einiges kühler war. Zum ersten Mal schafften wir es vor Anbruch der Dunkelheit unser Zelt aufzustellen. Als sich der Himmel plötzlich rot-orange färbte, liefen wir schnell zum Strand runter und siehe da . . .

Dies war einer meiner schönsten Sonnenuntergänge, den ich auf meinen Reisen sah.

Mission Feuer machen

Zurück beim Zelt angelangt, war unsere Mission: Feuer machen und grillen. Wir hatten große Lust darauf, aber waren absolut nicht richtig ausgestattet. Da uns eine passende Feuerstelle zur Verfügung stand, wollten wir unser Glück versuchen. Wir fragten einen Campingnachbarn, ob er weiß wo wir um diese Uhrzeit noch Feuerholz bekommen können. Da er den nächsten Tag abreisen wollte, stellte er uns sein übriges Holz zur Verfügung. Wir hüpften ins Auto, fuhren zum nächsten Supermarkt und kauften Würstel, Brötchen, Käse, Speck und Marshmallows. Ihr wollt wissen, wie zwei Frauen auf einfachsten und schnellsten Weg ein gutes Feuer machen? 😉 Wir gingen zu einer größeren Gruppe von jungen und älteren Männern hin, die gerade gemütlich um ihr eigenes Lagerfeuer saßen und baten sie um gutes Brennmaterial, um ein Feuer zu machen. Einer wurde gleich aktiv und hackte uns dünne Holzspäne herunter, der andere suchte vertrocknetes Gras und Papier zusammen und kurz darauf standen diese beiden und fünf weitere Männer an unserer Feuerstelle und hantierten herum. Wir wussten nicht, wie uns geschah, als sich die Hilfsbereiten vermehrten und sich 20 Männer um unseren Feuerplatz versammelt hatten. Zwei Minuten später flammte ein Lagerfeuer vor uns auf. 🙂 Wir bedankten uns bei ihnen und waren schwer beeindruckt, wie schnell das gehen kann! Die Brötchen schnitten wir in der Hälfte durch, den Käse legten wir darauf und diese direkt auf das Gitter. Nebenbei kamen noch die Würstchen und der Speck und nach einer Weile war unser Abendessen fertig. Als Nachspeise könnten wir uns Marshmallows gefüllt mit Schokostückchen und schlüpften zufrieden und satt ins Zelt.

Auf zum Highway 1

Jetzt juckte es uns in den Fingern und wir konnten es kaum erwarten endlich den Highway 1 entlang zu fahren. Der Highway 1 bzw. die California State Route 1 hat eine Länge von 1.055 Kilometern und führt an der Küste des Pazifischen Ozeans entlang. Er ist die Verbindung zwischen Süd- und Nordkalifornien. Immer wieder gibt es auf dem Highway 1 die Möglichkeit anzuhalten und in Ruhe einen Blick auf den Ozean zu werfen. Die Straße ist kurvig und anfangs war es extrem nebelig.

Einer unserer Stopps auf dem Highway 1 war der Julia Pfeiffer Burns State Park. Du gehst kurze fünf Minuten  bis du einen Blick von oben auf einen idyllischen Strand werfen kannst. Von dort aus hast du direkten Blick auf Klippen und den Wasserfall der direkt auf den Strand prasselt. Der Strand ist nicht direkt zugänglich und nur von weitem zu bestaunen, dennoch ein schöner Anblick.

Künstlerstadt am Highway 1

Unsere Fahrt führte uns  entlang des Highway 1 weiter nach Carmel-by-the-Sea. Carmel-by-the-Sea ist eine Kleinstadt und hat knapp über 4.000 Einwohner. Früher lebten hier Künstler und Autoren, um sich von der Natur für ihre Werke inspirieren zu lassen. Wir gönnten uns einen überteuerten Restaurantbesuch und fuhren anschließend nach Monterey zum Übernachten in ein Motel. Am Tag darauf fuhren wir die zehn Minuten zurück nach Carmel-by-the-Sea, um uns das Städtchen und den schönen Strand in Ruhe anzusehen.

Vom Highway 1 zum 17-Mile Drive

Von dort aus startet der 17-Mile Drive. Dies ist eine Straße, die direkt an der Küste entlangführt. Wir haben 10 USD Eintritt bezahlt und dafür auch einen Plan erhalten. Darauf waren alle einzelnen Stationen von Hotels, über Golfplätze, bis hin zu Stränden und Buchten sowie Felsen beschrieben, auf denen sich Seehunde, Möwen oder Pelikane tummeln. Das Wetter war eine gute Vorbereitung auf zu Hause, da es hier nur mehr an die 15 Grad Celsius hatte. Wir fuhren den Highway 1 weiter entlang und konnten Blicke durch die Nebelschwaden auf das Wasser erhaschen.

Um die letzten beiden Stunden Autofahrt des heutigen Tages angenehmer zu gestalten, machten wir einen spontanen Zwischenstopp in Santa Cruz. Wir schnappten uns etwas zu essen und machten es uns am Strand gemütlich, um die letzten Sonnenstrahlen einzufangen. Vor uns war ein Mann namens Brandon Anderton damit beschäftigt, eines seiner tollen Mandala Kunstwerke zu gestalten.

Vom Highway 1 ins Silicon Valley

Unser letzter Stopp bevor es von San Francisco zurück nach Hause ging, war Mountain View , das mitten im Silicon Valley liegt. Das Silicon Valley ist weltweit einer der bedeutendsten Standorte für die IT- und High-Tech-Industrie. Hier befinden sich Firmen wie Google, Facebook, Apple, Amazon oder eBay.

Wir ließen es uns nicht entgehen, uns die Stanford University anzusehen, die in Mountain View ihren Standort hat. Sie ist eine der forschungsstärksten und renommiertesten Universitäten weltweit.

Wir hatten in Mountain View glücklicherweise die Möglichkeit bei einem Bekannten zu übernachten und ersparten uns somit eine überteuerte Nacht in San Francisco. San Francisco war mit Abstand die teuerste Stadt auf unserer Route. Die Fahrt von Mountain View zum Flughafen San Francisco dauerte 30 Minuten und somit umgingen wir den vielen Verkehr der sonst in San Francisco herrscht.

Das war das Ende unserer Fahrt auf dem Highway 1 und somit auch das Ende unseres 25-tägigen Roadtrip an der Westküste von Amerika (Artikel verlinken). Ein Resümee sowie Zahlen, Daten, Fakten erwarten euch im nächsten Beitrag. 🙂

Wart ihr auch schon auf dem Highway 1 oder einem anderen bekannten Route unterwegs? Ich bin gespannt, was ihr zu berichten habt.

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