Jaisalmer – ein Freiwilligenprojekt in der Wüste Indiens

Bis jetzt war Indien ziemlich bunt gemischt. Von den stressigen Städten, bis hin in die Natur, weiter zum Meditieren, ein Stückchen vorwärts zum Taj Mahal in Agra, weiter zum Sightseeing und dann landete ich schließlich in Jaisalmer. Genauer gesagt in der Thar Wüste von Jaisalmer.

Ein Freiwilligenprojekt der etwas anderen Art brachte mich zu diesem Fleckchen Indiens: ein Camp in der Wüste mit Kamel- und Jeepsafari.

Meine Aufgaben als Freiwilige in Jaisalmer

Bei diesem Projekt in Jaisalmer lernte ich die indische Arbeitsweise besser kennen. Was ich unter indischer Arbeitsweise verstehe? Nichts zu schnell, lieber alles langsam erledigen. Lange Wartezeiten und Herumgesitze gehören zum alltäglichen Arbeitsleben dazu und das, man glaubt es kaum, macht müde.

Ich half überall mit, wo Hilfe nötig war und wonach mir gerade war. Vom E-Mail beantworten und Marketingmaßnahmen setzen, übers Housekeeping, weiter in die Küche, in die Wüste zum Wüsten-Wassermelonen sammeln (wer hätte sich gedacht, dass Wassermelonen in der Wüste existieren?. Danach war ich Kameltreiberin (ein verdammt harter Job, definitiv nicht zu unterschätzen) und schlussendlich wurde ich von einem Nachbarscamp als Innenraumgestalterin und Designerin bestellt, weil die Meinung von Europäern der höchste Maßstab ist.

Die Eigenheiten der Inder in Jaisalmer

Ich hatte tolle 14 Tage in Jaisalmer und viel Spaß mit meinen indischen Arbeitskollegen.  Ich konnte richtig miterleben, wie die Inder leben und arbeiten. So störte mich auch bald nicht mehr dass ständige Gerülpse der Inder während dem Essen, nach dem Essen und zwischendurch. Viele Dinge, die ich sonst nicht mitbekommen würde, bekam ich live zu Gesicht. Ein alter Mann eines Wüstendorfes kam am Camp vorbei. Er hatte graue, lange Dreadlocks, blieb vor dem Camp stehen und segnete betend das Camp mit einer Muschel. Ein Gepfeife durch die Muschel und einige Gebetssprüche später, reichte er mir Zuckerstücke, die mich segnen sollten.

Getrunken wird in Indien immer aus der selben Flaschen und dem selben Glas. Unhygienisch? Nein. Das Wasser wird mit 1 bis 2 cm Abstand zum Mund in den Mund gegossen. Keine allzu einfache Aufgabe, aber nach einiger Zeit gewöhnst du dich daran. Nach einigen Tagen hatte ich mich an das extrem scharfe, indische Essen gewöhnt. Manches Mal war es sogar den Indern selbst zu scharf. Ich konnte bereits einige indische Gerichte kochen.

Das sich erwachsene Männer, die locker über 30 sind, so schüchtern verhalten wie man es bei uns nur 12 jährigen Schulmädchen zusprechen würde, fand ich schon irgendwie schockierend. Allerdings waren meine neuen indischen Arbeitskollegen nach einer Woche offen und lustig, sodass non-stop gelacht und gescherzt wurde.

In Indien sind fast alle Ehen organisiert. Die Eltern suchen für ihre Kinder den Ehepartner aus und ein Monat später wird geheiratet. Eine Sache, die sich unsereins nur sehr schwer vorstellen kann.

Die Highlights in dem Kamelsafari-Camp

Zu meinen absoluten Highlights gehörten die folgenden Dinge: Das Finden von Wassermelonen in der Wüste. Das Fruchtfleisch ist nicht so wie bei uns rot, sondern weiß. Geschmacklich ist es aber kein Unterschied. Das Öffnen der Wassermelonen mit dem gezielten Schlag mit der Hand. Wozu wir ein Messer verwenden, frag ich mich. 😉

Ich verbrachte eine Nacht mitten in der Wüste und schlief im Sand unter sternenklarem Nachthimmel. Vor dem Einschlafen sah ich einige Sternschnuppen über den Horizont huschen. Das sind Momente, die ich bildlich niemals festhalten kann, die mir aber mein Leben lang in Erinnerung bleiben werden.

Die schönsten und atemberaubendsten Sonnenuntergänge und die tollsten sternenklaren Nächte machten sich über meinem Kopf breit.

1 Comment
  • Hiro
    Posted at 13:35h, 07 November Antworten

    Fotos sind wieder der Hammer 😀

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