Mount Pinatubo – mein erster Vulkanbestieg

Bevor ich über den Mount Pinatubo berichte, zuerst noch ein paar allgemeine Dinge zu den Philippinen: Wie schon erwähnt sind die Menschen wirklich sehr freundlich, nicht aufdringlich und die Kinder sind die aller süßesten, die ich bis jetzt auf meiner Weltreise gesehen habe. Für das Essen werden die Filipinos wohl nie berühmt werden. Aber darüber sehe ich leicht hinweg, wenn ich alles rundherum betrachte.

Ein kleiner Wunsch auf meiner Reise war, einen Vulkan zu besteigen. Und so kam es auf den Philippinen nun dazu. Nach Sagada und der Höhlenwanderung ging mein Trip also weiter. Ich beschloss – nicht wie es sonst die Touristen machen – den Vulkanbestieg mit einem Tourpackage von Manila aus zu buchen. Ich wählte die billigere Variante und fuhr direkt in das kleine Örtchen beim Mount Pinatubo (das ist der Name des Vulkans).

Eine abenteurliche Fahrt nach Santa Juliana

Los ging es von Sagada um 8 Uhr morgens mit dem Bus. Fünf Stunden sollte es bis zur nächsten großen Stadt Bagiuo dauern, von der ich in einen anderen Bus umsteigen musste. Ich kam schlussendlich erst um 14.30 Uhr in Bagiuo an und eilte gleich weiter zum nächsten Busterminal, um einen Bus Richtung Manila zu bekommen. Nachdem ich dem Busfahrer klar machen konnte, dass ich mitten auf der Busstrecke aussteigen wollte, um in den kleinen Ort zu fahren, den anscheinend keiner kennt, ging es um 15 Uhr los.

Vier Stunden sollte die Busfahrt bis zu meinem Stopp dauern. Mit einer Stunde Verspätung kam ich bei Dunkelheit an. Der Bus hielt an einer Schnellstraße, die 20 Kilometer weiter weg lag, von dem Ort zu dem ich wollte. Es war bereits dunkel und nach 20 Uhr. Ich wusste nur von einem Guide, dass in dem Ort Santa Juliana, in den ich wollte, angeblich ein Hotel sein sollte. Ob dort wirklich eines ist und wenn ja, ob es ein freies Zimmer gab, wusste ich nicht. Egal, Abenteuer ich komme!

Und nun?

Ich stieg aus dem Bus, irgendwo auf einer Durchzugsstraße und stand vor drei Tricycle-Fahrern. Ein wenig mulmig war mir nun doch zu mute. Schließlich war ich bei Dunkelheit in ein verlassenen Gegend komplett auf mich alleine gestellt. Ich unterhielt mich mit den dreien. Ich erklärte ihnen, wo ich hin wollte und erkundigte mich, ob es dort ein Hotel gab und wie weit es weg sei. Ganz überzeugt davon, dass sie sich auskannten war ich nicht. War ich nervös? Klar! Ich wusste der Ort lag weiter weg, es war dunkel und ich musste mich einem Wildfremden anvertrauen. Was, wenn der unterwegs einfach irgendwo anhält oder wenn es kein Hotel in dem Ort gibt oder die kein Zimmer frei haben, was dann?

Ich sagte zu mir: „Nicht nachdenken und es auf mich zukommen lassen. So wie immer.“ Nur diesmal mit etwas mehr Gribbeln als sonst! 400 Pesos, 20 Kilometer und 1½ Stunden später, in dem Tricycle mit zwei jungen Burschen – nicht älter als 17 Jahre -, erreichte ich den Ort Santa Juliana. Ich sah ein Hotel, sehr gut. Anhalten und nachfragen: Zimmer ausgebucht! Oh Gott, was nun?

Es gab anscheinend noch eine weitere Unterkunft. Wir fuhren dorthin und ich hatte Glück. Die zweite und somit letzte Möglichkeit einer Unterkunft hatte noch ein Zimmer frei. Während der Tricycle-Fahrt durchs Nirgendwo, hatte ich zwar ein gribbeliges Gefühl im Bauch, aber gleichzeitig ein großes Grinsen im Gesicht. So etwas gehört einfach dazu und macht das Reisen spannender! Aber allzu oft brauche ich solche Situationen auch nicht.

Aufstieg auf den Vulkan Mount Pinatubo

Ich kam spät ins Bett und am nächsten Tag klingelte mein Reisewecker um 4.30 Uhr. Ich stand seit Ewigkeiten nicht mehr so früh auf. Frühstücken und los ging es. Zuerst fuhren wir mit dem Jeep für die nächsten eineinhalb Stunden durch Flüsse und über Stock und Stein. Dann hieß es 7 Kilometer den Krater am Mount Pinatubo entlang gehen. Der letzte Ausbruch dieses Vulkans fand 1991 statt. Der Mt. Pinatubo ist der einzige Vulkan, bei dem du im Krater schwimmen gehen kannst. Der Weg dorthin war mit festen Schuhen einfach zu bewältigen und ich war umgeben von schöner Landschaft. Am Ziel angekommen, breitete sich vor mir ein wunderschöner großer Kratersee aus, der vom Mount Pinatubo umringt war. Ein toller Anblick. Ich genoss die Sonne für einige Zeit, bis wir den Rückweg antraten.

Dies war bestimmt nicht mein letzter Vulkan Bestieg. Das nächste Mal würde ich gerne auf die Spitze eines Vulkans gehen und das am besten noch vor Sonnenaufgang, um diesen von der Spitze zu genießen. Der Mount Pinatubo besteht aus vielen verschiedenen Teilen und es gibt keinen höchsten Punkt. Es ist auch nicht möglich diese Teile des Vulkans zu besteigen.

Ich reiste zurück in die Hauptstadt Manila, um auf meinen Weiterflug nach Palawan, eine philippinische Insel im Westen zu warten.

1 Comment
  • Juli
    Posted at 06:30h, 19 Januar Antworten

    Klingt nach einer tollen Erfahrung! Der See schaut wunderschön aus 🙂

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