Bali – von Denpasar nach Kuta
Von dem geordnetem Europa, zu den körperfixierten Brasilianern, über die gastfreundlichen Neuseeländer und weiter zum Highsociety Leben der Australier, bis hin zu einem Land, das kulturell nicht unterschiedlicher sein könnte – zu allem, was ich bis jetzt sah und erlebte – Bali. Ein Land voller Armut, die Gesichter der Menschen sprechen Bände, deren Augen sagen mehr als Tausend Worte und die Hände zeigen, wie viel Arbeit sie in ihrem Leben schon geleistet haben.
Menschen machen sich Gedanken über vielerlei Dinge. Sei es die Mülltrennung in Europa, Drogen in Brasilien, Umweltschutz in Neuseeland, Partys in Australien oder das Überleben in Indonesien. Ich verspüre eine Faszination und absolute Hingabe für dieses Land. Respekt, so könnte man es auch nennen. Respekt den Menschen gegenüber, deren Geldmittel zwar gering sind, sie aber dennoch nicht verzweifeln , obwohl sie sehen, wie gut es Menschen aus anderen Ländern geht.
Wo soll ich bloß anfangen? Worte, Beschreibungen, Berichte, Fotos und Videos können diese Welt hier nicht beschreiben – du musst es selbst erlebt haben!
Ankunft in Bali – in Denpensar am Flughafen
Was dich in diesem Artikel erwartet
Hier bist du Millionär (80 Euro = 1 Million Rupien). Hitze und ein Getümmel von Taxifahrern, die dich für viel zu viel Geld zu deiner Unterkunft bringen möchten. Einer spricht uns an , wir verhandeln mit ihm. Der Preis ist zu hoch und so gehen wir weiter. Die nächsten beiden Taxifahrer sind auch noch zu hoch. Es kommt uns ein Einheimischer entgegen, der anscheinend versucht mit seinem Privatauto als Taxilenker Geld zu verdienen. Wir nehmen an und fahren von Denpensar nach Kuta. Die Fahrzeit beträgt fünfzehn Minuten und kostet uns 4 Euro.
Bali – eine wirklich andere Welt
Das Hotel hatte einen guten Standard und lag etwas abseits von dem touristisch, häßlichen Kuta. Weit und breit keine Touristen, nur Einheimische und wir. Ein Leben, das sich schwer beschreiben lässt. Überall fahren Mopeds, hupen und winden sich knapp aneinander vorbei. Keine alten, klapprigen Zweiräder, nein, sondern schön polierte, hochwertige Fahrzeuge. Dasselbe gilt für Taxis, Shuttles und private Autos. Am Straßenrand befinden sich Essensstände mit allerlei Köstlichkeiten: Gebratene Nudeln, Reis mit Gemüse, Fleisch und/oder Meeresfrüchten, Hühnerspieße mit Erdnusssauce, Tofu und vieles mehr… Eine bunte Auswahl von allem und mein Favorit sind die frisch gepressten Fruchtsäfte. Zwanzig verschiedene Früchte, du kannst eine Sorte oder gleich drei zusammenmixen lassen. Einen großen Becher bekommst du für einen Preis von 0,60€ und würde bei uns in Österreich wahrscheinlich 3,40 € kosten. Die Essensstände gibt es überall und sind von der Fläche her nicht größer als ein Schreibtisch. Mit den einfachsten Mitteln machen die Einheimischen schnelle und gute Gerichte. Trotz der unreinen Straßen und nicht gesäuberten Tische finde ich das Essen nicht unhygienisch.
Meine Gedanken als Touristin in Bali
Ich bin hier in diesem Land, möchte mich der Kultur anpassen und die Religion und die Menschen so respektieren wie sie sind. Nichts anderes erwarte ich von den Menschen , die in unser Land kommen. Die Schultern müssen bedeckt sein. Ich geniere mich für mein Trägertop, das ich anfangs trug. Mein „Reichtum“ ist mir sichtlich peinlich und es fällt mir schwer meine Digitalkamera hervorzuholen und zu fotografieren. Nicht aus Angst bestohlen zu werden, nein. Einfach weil alles, was ich besitze von einer Minute auf die andere absolut unbedeutend wird. Ich drehe das Ganze für mich um… Wie würden wir uns fühlen, wenn Millionäre in unser Haus kommen und es fotografieren würden, um im Anschluss deren Freunden und Bekannten zu zeigen, wie bescheiden wir im Gegensatz zu ihnen leben? Das ist irgendwie eine abartige Vorstellung.
Wichtige Sitten in Bali
Die Menschen verwenden die linke Hand für Dinge, für die wir nach dem Klo gehen ein Toilettenpapier benutzen. Hier sind die Toiletten (hiervon sind bessere Hotels ausgenommen) wie folgt ausgestattet: Klopapier gibt es keines und meist steht ein Kübel Wasser oder ein Wasserschlauch daneben. Du musst so lange Wasser in die Toilette leeren, bis der Wasserdruck so hoch ist, das alles runter gedrückt wird. Die linke Hand ist unrein und beim Essen wird diese Hand unter dem Tisch gehalten und mit der rechten Hand wird gegessen. Drei Tage auf Bali und ich bin soweit, dass ich meine rechte Hand zum Essen benutze. Die Füße bleiben am Boden und du solltest niemals deine Fußsohlen zeigen oder sie auf Stühle oder Taschen legen. Dies hat dieselbe Bedeutung, wie bei uns der Mittelfinger. All diese Dinge setzen sich in kürzester Zeit in meinem Kopf fest und ich richte mich danach: „Die linke Hand ist unrein, gegessen wird mit der rechten Hand, die Fußsohlen bleiben am Boden.“
Die eineinhalb Tage in Kuta verbrachte ich damit, die vielen Eindrücke auf mich wirken zu lassen. Ich schlenderte durch die Straßen, den Strand entlang und probierte mich beim Essen durch. Ein Friseurbesuch mit Haare waschen, schneiden und eine Kopf- und Schultermassage kostete mich 2,50€.
So viele Eindrücke kann ich nicht so auf die Schnelle schildern und es wird Wochen dauern bis ich realisiere, was um mich herum auf Bali geschah.
Michi H.
Posted at 14:01h, 05 MaiWow, also das Schreiben liegt dir wirklich im Blut!!!!!!!! Deine Erzählungen sind schon jetzt so bewegend und mitreißend, dass ich es kaum erwarten kann mehr von dir zu hören, bzw. vielleicht wirklich mal dein erstes zu lesen. Auf jeden Fall hat man das Gefühl dich auf deinen Reisen und auf deinen Abenteuern zu begleiten. Jetzt bist ziemlich genau 2 Monate weg und hast schon so viel erlebt, so viele Sachen die einen Menschen wahrscheinlich ziemlich verändert oder zumindest die Einstellung über manche Dinge. Naja, ich werde natürlich weiterhin all deine Eintragungen lesen und immer hoffen, dass du es gerade schön und (ent)spannend hast. Bussis Michi
Michi H.
Posted at 14:11h, 05 Maizurück, freu mich soooo, dass es dir gut geht!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!