Begegnungen

Tagtäglich begegnen wir Menschen, sei es beim Vorbeigehen, in einem Restaurant, im Eissalon, am Würstelstand oder in der U-Bahn. Begegnungen sind unterschiedlichster Art. Es gibt hundert verschiedene Arten von Begegnungen. Diese können schön, grausam, schmerzhaft, Energie bringend oder raubend oder magisch sein.

Wenn du nicht auf Reisen bist, halten sich Begegnungen, bei denen man mit Unbekannten ins Gespräch kommt, eher in Grenzen. Wenn du in Wien – ich wage zu behaupten, in jeder Großstadt –  eine fremde Person auf der Straße grüßt, wirst du sogar meisten schief angeschaut. Auf dem Land wiederum ist das anders. Als ich nach der Rückkehr meiner Reise das erste Mal in Wien unterwegs war, war das sehr deprimierend. (An dieser Stelle muss ich einwerfen, dass ich erst seit ich auf Reisen war, wirklich zu schätzen weiß, wie schön unsere österreichische Hauptstadt ist.)

Zurück zum Eigentlichem. Alles war grau in grau. Die Menschen, die an mir vorbei gingen waren nur auf sich selbst konzentriert und nahmen gar nicht richtig wahr, was um sie herum passierte. Ich hatte in der U-Bahn ständig das intensive Bedürfnis, die Person neben mir anzuquatschen. Das Problem an der Sache war, dass ich nicht wie auf den Philippinen in einem Bus saß und einfach drauflosreden konnte. Ich saß wie alle anderen um mich herum einfach nur da und ließ in Stille alle Eindrücke an mir vorbeiziehen.

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Ich begegnete auf meiner Reise oft Menschen, die mir viel Kraft gaben. Wenn ich glaubte am Anfang eines Tunnels zu stehen und das Ende niemals nahte, dann passierte oft etwas Wunderbares. Es können kurze und nach außen hin bedeutungslose Begegnungen sein, die einem aber trotz allem viel Kraft schenken. Oft traf ich Menschen auf meiner Reise und führte Gespräche, die mir so viel Kraft und Energie schenkten, dass ich am liebsten die Welt umarmt hätte. Es waren Begegnungen ganz unterschiedlichster Art und Weise: Begegnungen, die in meinem Gedächtnis nach kurzem wieder erloschen sind, oder die mir ewig in Erinnerung bleiben werden. Begegnungen, die tief in mir etwas bewirkt und verändert haben oder auch Begegnungen, die mich verletzt haben. Begegnungen, die mich stärker gemacht haben wie auch Begegnungen, die für immer in mir verankert sein werden. Auch schmerzhafte Erfahrungen stärken dich, auch wenn es dir vielleicht in diesem Moment noch nicht bewusst ist. Jede noch so schmerzvolle Erfahrung bringt etwas Positives mit sich, und sei es „nur“ dass du daran wächst und sie dich stärkt. Jede dieser Erfahrungen trage ich tief in meinem Herzen als wunderbares Geschenk dieser Welt und dafür bin ich unendlich dankbar.

Ich möchte das Alleinreisen nicht in den Himmel loben, weil es genügend Schattenseiten gibt. Trotzdem kann ich mit gutem Gewissen sagen, dass wenn ich diese Reise noch einmal machen würde, würde ich es wieder alleine tun. Der Unterschied, wie man alles um sich herum intensiver wahrnimmt, wenn man alleine ist, hat mich zumindest fasziniert. Ich war prinzipiell nie ein Mensch, der etwas alleine macht. Trotzdem habe ich mich mit viel Mut in dieses Abenteuer gestürzt. Das Alleinreisen habe ich mit all seinen Sonnen- und Schattenseiten für mich entdeckt. Und genau das ist eines der schönsten Geschenke, das ich auf meiner Reise für mich mitgenommen habe. Risiken einzugehen, ganz neue Dinge zu tun, mutig sein – all das ist unglaublich wichtig und fördert das Wachstum der eigenen Persönlichkeit!

Bist du auch schon alleine verreist und wie erging es dir dabei?

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