dar es salaam

Jambo Afrika – Ab nach Dar es Salaam

„Jambo“ ist die traditionelle Begrüßung in Tansania und man bekommt es überall zu hören. Somit: „Jambo Afrika, Jambo Tansania!“.

Kein leichter Start in Dar es Salaam

Was dich in diesem Artikel erwartet

Von Wien ging es gemeinsam mit einer Freundin mit dem Flugzeug über Äthiopien nach Tansania, genauer nach Dar es Salaam. Nach der anstrengenden 15-stündigen Anreise mussten wir eine gute Stunde auf unser Visum warten, das uns 50 Dollar kostete. Wie ihr schon gelesen habt, bin ich diese Reise nicht alleine angetreten. Wir waren ab Dar es Salaam zu erst zu dritt und später ab Sansibar zu viert unterwegs.

Eine österreichische Freundin Dani und ein deutscher Weltreisefreund Jens von overlandtour.de waren von Anfang an mit von der Partie. Jens reiste schon vorher einige Zeit durch Afrika und somit genossen wir den Luxus von ihm vom Flughafen abgeholt zu werden. Mit der einstündigen Wartezeit für das Visum war der ganze Spaß aber noch nicht vorbei. Dani und ich warteten geduldig auf unser Gepäck, ihr Rucksack kam an, mein Rucksack nicht. Na toll, dass auch noch! Auf meiner einjährigen Weltreise ist mir kein einziges Mal mein Rucksack abhanden gekommen und dann fliege ich nach Afrika und schwupsdiwups ist mein Rucksack unauffindbar. Beim Ethiopian Airlines Schalter hatte ich alle wichtigen Daten angegeben und jetzt hieß es nur noch hoffen, dass mein Rucksack in den kommenden 2 Tagen ankommt.

Auf zur Unterkunft

Endlich raus aus dem Flughafen und wir machten uns nun zu dritt auf dem Weg zu unserer Unterkunft in Dar es Salaam. Eine brennende Hitze stieg mir entgegen als ich aus dem Flughafengebäude heraus kam. Kurz danach sah ich die Straßenverkäufer mit deren unterschiedlichsten Waren am Straßenrand sitzen, dieser Flair, diese Stimmung, die Kultur und Menschen hier . . . der Verlust meines Rucksacks war in diesem Moment vergessen. Es waren wenige bis gar keine Touristen zu sehen und die Einheimischen begrüßten uns alle sehr freundlich mit ihrem „Jambo“.

So, nun stand uns aber noch ein längerer Weg zu der Unterkunft bevor. Mit dem Taxi ging es zur Fähre, einmal rauf auf die Fähre und rüber und dann noch einige Minuten mit dem Tuk Tuk zur Unterkunft, wenn alles reibungslos verläuft ist es ein Weg von ca. ein- bis eineinhalb Stunden. Dar es Salaam ist ja eigentlich wirklich keine schöne Stadt, hat wenig zu bieten und ist eben so eine typische Großstadt mit viel Stress und überfüllten Straßen. Wir hatten uns eine Unterkunft direkt am Strand, entfernt von dem Großstadtgetümmel ausgesucht.

Der Schlafplatz für die kommenden Nächte war ein Zelt. Ohne meinem Rucksack hieß es für mich Schlafgewand ist gleich Kleidung für untertags. Ich schlief somit ohne Unterlage direkt auf dem Boden im Zelt und borgte ich mir den Schlafsack von Jens aus. Eine Zahnbürste hatte ich mir gleich am Weg vom Flughafen zur Unterkunft bei einem Straßenhändler gekauft und den Bikini borgte ich mir von Dani.

Man glaubt gar nicht wie aufgeschmissen man ohne Rucksack ist. Kein Schlafsack, kein Moskitonetz, kein Moskitospray, kein frisches Gewand, keine Flip Flops, kein Bikini, keine Hygieneartikel! Nach der ersten Nacht und einem Telefonat später, wusste ich nun, dass mein Rucksack statt in Tansania bereits in Angola gelandet war. Somit hat mein Backpack jetzt schon mehr von Afrika gesehen als ich. 😉 Und dies hieß wiederum, noch länger auf meine Sachen warten. . . Ich versuchte so gut es ging diese Rucksackgeschichte auszublenden um mir davon meine Reise nicht vermiesen zu lassen.

Party Nonstop in Dar es Salaam

Es ist gerade hier in Tansania Ende der Regenzeit und Anfang der Trockensaison und es steht heute Abend das Ende des Ramadan an und das wiederum bedeutet: Party, Party, Party. Die nächsten 3 Tage wurde in Dar es Salaam gefeiert, was das Zeug hält. Wenn jemand das Feiern erfunden hat, dann waren es die Afrikaner. Leute, Musik und schwingende Hüften sieht man hier oftmals, egal ob bei Tag oder Nacht. Wir waren nach dem ersten Tag schon eine Gruppe aus 10 Leuten, zusammengewürfelt aus Deutschland, Schweiz, Dänemark, Niederlande und Österreich. Das ist REISEN! Aus dem Nichts entstehen Verbindungen, die ganz anders sind als die Begegnungen, die man von zu Hause kennt.

Schöne und interessante Begegnungen

Jeder an dem Tisch, an dem wir beim Abendessen saßen, war ein ganz spezieller Charakter. Jeder hatte seine Geschichte und seine Reise auf der er oder sie sich gerade befand. Nur eine Sache hatten wir alle gemeinsam und zwar das Verlangen zu reisen. Wir alle wollten etwas von der Welt sehen und das verbindet auf eine ganz spezielle Art und Weise. Das und die Tatsache dass ich keine Uhr bei mir hatte und somit schon nach dem ersten Tag jegliches Tag- und Zeitgefühl verloren hatte, ließ mich das Gefühl des Reisens in mich aufsaugen. Ich fühlte mich so, als ob ich nie aufgehört hatte zu reisen.

Die Party am Abend war im vollem Gange, es wurde live gesungen und ein Trompetenspieler gab seine Performance zum Besten. Ein wenig abseits gab es ein Lagerfeuer am Strand, wo wir kurzzeitig mittrommelten und sangen. Wir tanzten mit den Einheimischen bis in die frühen Morgenstunden. Wir waren natürlich nach dieser Partynacht vollkommen erledigt, während die Einheimischen in der Bar neben unserer Unterkunft die nächsten zwei Nächte lauthals weiter feierten.

Die kleinen aber feinen Unterschiede in Dar es Salaam

Ich finde es immer sehr spannend in einem neuen Land die kleinen Unterschiede zu beobachten. Ebbe und Flut ist hier stärker als ich es von sonst wo kenne, das Meerwasser schmeckt nicht ganz so stark nach Salz und es wird bereits zwischen 18 und 19 Uhr dunkel. Wenn du hier in ein einheimisches Restaurant essen gehst, bekommst du meist Huhn mit Pommes angeboten. Kurz bevor das Essen auf dem Tisch kommt, kommt jemand mit einer Schüssel und einer Thermoskanne mit warmen Wasser damit wir uns – so wie es die Einheimischen auch machen – die Hände vor dem Essen waschen können. Es wird mit den Händen gegessen und nach dem Essen wird das Händewasch-Szenario nochmal wiederholt.

Kleines Happy End in Dar es Salaam

Am dritten Tag war mein Gepäck noch immer nicht da und ich lief mit der selben Kleidung wie bei meinem Abflug von Wien herum, war ungeduscht und fühlte mich dementsprechend unwohl. Dann kam auch noch eine böse Lebensmittelvergiftung (oder was auch immer das war) hinzu und ich verbrachte den ganzen Nachmittag am Klo. Die geplante Safari verschoben wir wegen meines gesundheitlichen Zustands und meines nicht vorhandenem Rucksacks auf einen Tag später.

Den vierten Tag genossen wir dann mit der Gruppe am Strand in Dar es Salaam. Nochmal ein Anruf abends am Flughafen bestätigte mir, dass mein Rucksack endlich am Flughafen angekommen war. Somit machten sich Jens und ich am Abend als es schon dunkel war auf dem Weg zum Flughafen. Man sollte eigentlich so spät nicht mehr raus gehen, aber da wir nächsten Tag in der Früh Richtung Moshi aufbrechen wollten, blieb uns nichts anderes übrig. Es verlief alles halbwegs problemlos und nach guten 3 Stunden waren wir wieder zurück in der Unterkunft mitsamt meines heiß geliebten Backpacks. Somit konnte ich gut gelaunt von Dar es Salaam zu neuen Abenteuern aufbrechen.

Warst du schon mal in Tansania oder sogar in Dar es Salaam? Mich würden deine Erfahrungen interessieren.

No Comments

Post A Comment