Delhi und die etwas andere Unterkunft

Mit einer 17-stündigen Zugfahrt landete ich von der Thar Wüste in Jaisalmer in der Großstadt Delhi.

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Couchsurfing in Delhi

Was mir hier passierte, ist filmreif. Ich organisierte mir mit meiner Reisepartnerin einen Platz bei einem Couchsurfer in Delhi. Gleich anfangs gab es mit dem Couchsurfer ein paar Unstimmigkeiten, was das Abholen, Treffen etc. anging. Wie auch immer, er war uns beiden von Anfang an unsympathisch und hat desinteressiert gewirkt. Als wir endlich in seiner Wohnung ankamen, kam der große Schock. Der Kommentar von ihm zuvor: „Sorry, es schaut ein bisschen aus in meiner Wohnung.“ beschrieb bei weitem nicht das, was wir zu Gesicht bekamen. Überall lag Kleidung herum, Geschirr stapelte sich und der Dreck sprang uns förmlich entgegen. Die vorgesehenen Matratzen für uns am Boden, waren alles andere als einladend. Bevor ich mich auf eine der Matratzen setze, breitete ich eine Zeitung darauf aus, um mich überwinden zu können, mich hinzusetzen. Soweit so gut, ich möchte nicht näher auf alle Einzelheiten eingehen und die noch so vorgefallen sind. Jedenfalls kontaktierte ich einen Inder, mit dem ich in Singapur Party machte und erzählte ihm, dass ich es keine Nacht bei dem Couchsurfer aushalten würde. Daraufhin organisierte er eine Unterkunft für uns, da es schon später Abend war.

Von der Bruchbude ins Luxushotel von Delhi

Mein Bekannter schickte mir per SMS die Adresse der neuen Unterkunft in Delhi. Zuvor schrieb ich ihm, dass unser Unterkunftsbudget 300 bis 400 Ruphia (4 bis 5 Euro) sei. Mit einer Ausrede brachte ich dem Couchsurfer näher, dass wir doch nicht bei ihm übernachten würden. Wir setzten uns in eine Rikscha, zeigten dem Fahrer die Adresse und fuhren los. Wir kamen dem uns unbekannten Ziel immer näher, den Unterkunftsnamen hatte er uns nicht dazu geschrieben. Am Weg scherzten wir über den großen Hotelkomplex, den wir vor uns sahen: „Ah vielleicht fahren wir ja da hin.“ Dieser Gedanke war eine Sekunde später wieder verflogen, Nach einiger Herumsucherei wussten wir, dass es DER Gebäudekomplex war, über den wir davor Scherze machten. Wir hielten vor dem Luxushotel Crowne Plaza. Wir bekamen einen Lachanfall und schrien los, weil wir es nicht fassen konnten.

… wie im Film

Stelle dir folgendes Bild vor: Meine Reisepartnerin und ich kommen vor dem Luxushotel mit einer Auto-Rikscha an, steigen mit unseren fetten Backpackerrucksäcken aus, haben beide Chiller-Alibabahosen an und sind alles andere als gestylt. Uns wird das Tor von zwei beturbanten Wachmännern aufgemacht. Einer der beiden kommt uns entgegen und nimmt uns unser Gepäck ab. Um uns tummeln sich die Angestellten, alle falten die Hände und begrüßten uns mit einem „Namaste“. Wir kamen uns vor wie in einem schlechten Film. Mit dem Aufzug fuhren wir in den 57. Stock. Die Aussicht war der Hammer, die Zimmer der Oberhammer. Alles war vorhanden, an nichts fehlte es und wir mussten nicht einmal dafür aufkommen und waren als Gäste meines Bekannten eingeladen. Ich konnte es kaum fassen. Und dann folgte der beste Teil: Nach fast 24 Stunden, endlich eine Dusche. 🙂

Partytime in Delhi

Später bekamen wir einen Anruf von meinem Bekannten und er meinte er schickt uns seinen Fahrer, der uns abholt und zu ihnen bringt. Gesagt, getan. Gegen 23 Uhr verließen wir das Hotel und der Fahrer wartete bereits auf uns. 20 Minuten später befanden wir uns in verwinkelten Straßen von Privathäusern mit Villen. Der Fahrer hielt vor einem riesigen Haus mit großem Garten, alles war hell beleuchtet und die Tische und Sessel waren festlich geschmückt. Es handelte sich um eine Vor-Diwali-Feier im engen Kreise und wir waren eingeladen. Üblich ist es, dass vor Diwali Karten gespielt wird. Diwali ist eine Festivität in Indien, so wie bei uns Weihnachten. Anschließend stürzten wir uns in die Partywelt von Delhi. Wir befanden uns den ganzen Abend bis in die frühen Morgenstunden unter der High-Society von Indien. Dies zog sich für die nächsten 3 Tage und 2 Nächte weiter.

Klar war mir nun, dass ich da an eine etwas besser betuchte und bekanntere Persönlichkeit geraten bin. Es war ganz nett das alles mal zu sehen und Einblick in die reiche Gesellschaft zu bekommen. Ich war aber auch froh, wieder weg von dem Reichtum zu sein.

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1 Comment
  • Hiro
    Posted at 15:42h, 12 November Antworten

    Muahah, geile Geschichte, na da haste wirklich viel Glück ghabt :D… bin schon auf die Bilder gespannt *gg*

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