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Entscheidungen, weit weg von allem

Entscheidungen zu treffen, damit geht jeder anders um. Manche machen dies über Jahre hinweg, gut durchdacht und erstellen dabei vielleicht sogar einen „Masterplan“. Andere wiederum fällen Entscheidungen mittels Erfahrungen, die sie im Laufe der Zeit machen und probieren vieles aus. Solche Entscheidungen können viel betreffen und sind oft lebensverändernd. Solche lebensverändernden Entscheidungen können alles betreffen: Beruf, Ausbildung, Wohnsituation, Beziehung. Ich beziehungsweise mein Verstand, hat eine ganz eigene Art solche Entscheidungen zu fällen.

Ich versetze mich unbewusst in einen Art Trance Zustand. Mein Geist ist sozusagen für einige Tage nicht mehr auf dem Planeten Erde anwesend. Solche Entscheidungsphasen dauern bei mir im Durchschnitt 3 bis 5 Tage und dieser Zustand ist definitiv weit weg von Gut und Böse. Ich könnte es auch so beschreiben, dass all meine Gedanken bis zur Entscheidungsfindung, mit einer Steinschleuder ins All katapultiert werden.

Wie dieser Zustand nun genau aussieht? Ich werde es euch verraten und bitte euch, dies nicht nachzumachen. Mein Körper – meine Hülle sozusagen – ist an Ort und Stelle wo er gerade hingehört, aber in dieser Hülle ist nichts vorzufinden. Ich befinde mich in dieser Zeit der Entscheidungsfindung in einem Trance Zustand und meine Gedanken kreisen überall, nur nicht dort wo sie eigentlich hingehören. Ich höre bei Gesprächen nicht mehr aufmerksam zu, bekomme rundherum nur einen Bruchteil mit und merke mir kaum Dinge, die ich gesagt bekomme. Bevor für mich feststand, dass ich meine Weltreise mache, befand ich mich in diesem absoluten Ausnahmezustand. Es war ein stumpfsinniger Gedanke, der mich zu einer unspektakulären Internetrecherche führte und daraus folgte diese bestimmte Entscheidungsphase. In der beschloss ich innerhalb weniger Tage, mit der Planung einer einjährigen Reise zu beginnen, alles liegen und stehen zu lassen und mich auf Reisen zu begeben. Ich habe einmal was im Kopf und ich verfolge mein Ziel ohne nach rechts oder links zu schauen. Da kenne ich keinen Halt mehr.

Natürlich ist bei solch wichtigen Entscheidungen – jedenfalls für mich – der Rückhalt der Familie und Freunde wichtig. Klarerweise nahmen mich ganz am Anfang nicht alle ernst, als ich mit der Idee der Weltreise kam. Meine liebe Mama zum Beispiel, dachte bis drei Monate vor meiner Abreise (als ich meine ersten zwei Flüge gebucht hatte) das ich es nicht durchziehe. Sie meinte nur: „Ich dachte ich lasse dich mal Planen, es ist bestimmt nicht verkehr sich seine Freizeit mit der Planung und Organisation so einer Reise zu vertreiben.“ 🙂

Nach dieser  mehrtägigen Entscheidungsphase, schwebt mein Verstand langsam auf Mutter Erde zurück. Er ist meist quietschvergnügt – von dem vorher nichts zu sehen war – und bereit zu kämpfen. Ich fühle mich nach dieser Phase wie ein Wladimir Klitschko der mit einem Körpergewicht von 113 kg im Schwergewichtsbereich von 90, 718 Kilogramm heben kann und bin bereit in den Kampfring zu steigen. Es braut sich in mir ein Adrenalinüberschuss zusammen, den du mit 100 Tassen Kaffee nicht erreichen würdest. (Wenn du übrigens 100 Tassen Kaffee in kurzer Zeit trinkst, hätte dies für einen Menschen tödliche Folgen.) Dies klingt so, als ob ich meine Entscheidungen und vor allem das mir gesetzte Ziel nie anzweifle. Dies ist nicht so. Ich zweifle oft während ich auf dem Weg zu einem Ziel bin, aber ich versuche diese Zweifel beiseite zu schieben und sage mir: „Ich probiere es einfach aus, was wirklich Schlimmes kann mir ja nicht passieren. Wenn es nicht klappt, bin ich dafür um eine Erfahrung leichter.“

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Es ist wichtig im Leben Entscheidungen zu treffen und ja es ist auch wichtig zwischendurch falsche Entscheidungen zu treffen, damit du so wieder auf den richtigen Weg zurück kommen kannst. Dein Leben zu hinterfragen, was Sinn macht und nicht, ist gut, aber auch nicht immer der richtige Weg. Ich zähle sicher zu denjenigen die zuviel hinterfragen (dies war nicht immer so) und ALLES und noch mehr im Leben wollen. Jeder muss für sich entscheiden ob du mit deiner derzeitigen Lebenssituation zufrieden bist und ob du es dabei belässt, ob ein Zustand es wert ist verändert zu werden und ob du die Kraft und Ausdauer hast, für eine Veränderung zu kämpfen . . .

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