KAMBODSCHA

Kambodscha – als Volunteer in einer Schule

Ich bin in Kambodscha und erfülle mir einen Wunsch: Freiwilligenarbeit bzw. Arbeit als Volunteer mit Kindern an einer Schule!

Arbeiten als Volunteer – Nur wo?

Was dich in diesem Artikel erwartet

Desto bunter du deine Reise gestalten möchtest, desto mehr Arbeit steckt dahinter! Ich brauchte einige Zeit, bis ich fand, wonach ich suchte. Eine Schule, die nicht Unmengen an Geld verlangt um dort arbeiten zu dürfen, sondern dankbar dafür ist, wenn ich meine unentgeltlichen Dienste anbiete. Auf meiner Suche nach so etwas, bin ich oft an Dinge gestoßen, die mich sehr verärgerten. Ich schrieb zuerst Organisationen an, die Freiwilligen-Projekte vermitteln. Es werden Verwaltungs- und WasweißderTeufelwas für Gebühren verrechnet. Auf meine Anforderung hin nach einer Aufstellung, wo mein Geld landet und wem es zu Gute kommt, bekam ich als Antwort: „Das wissen wir leider nicht!“

Ich möchte nun einmal wissen, was mit meinem Geld passiert, wem es hilft und was es bewegt. Anstatt Geld zu spenden, helfe ich daher lieber direkt vor Ort. Das ist oft viel mehr Wert als Geld irgendwo hin zu überweisen und nur so kann ich direkt sehen, was ich bewirke. Schließlich möchte ich keine Büro- oder Verwaltungsleute bereichern, die im Endeffekt keine Ahnung haben, wie es vor Ort aussieht. Somit hat mich meine lange Suche und intensive Internetrecherche zu einer Schule ins Koh Kong Gebiet nach Kambodscha gebracht.

Kambodscha Volunteer

Als Volunteer in einer Schule in Kambodscha

Andong Tuek heißt das Dorf und nur selten verschlägt es Touristen hierher. Das Dorf liegt aus der einzigen Straße, die es hier gibt. Hier gibt nur ein paar Häuser der Einheimischen und ein Markt auf dem im Prinzip jede Familie arbeitet, die hier wohnt. Hier wird im authentisch kambodschanischen Stil alles verkauft, von Obst, Gemüse, Fisch, Fleisch bis hin zu Kleidung und Haushaltsartikeln. In dem Dorf Andong Tuek gibt es schließlich noch eine Schule. Dabei handelt es sich noch um ein junges Projekt, bei dem es viel zu tun gibt.

Die Schule existiert seit 2009 und die Schüler, die hier herkommen sind zwischen 6 und 22 Jahre alt. Es gibt sieben Klassen, die von 9 Uhr morgens bis 19 Uhr abends in Englisch unterrichtet werden. Die Eltern können oft das Schulgeld nicht bezahlen, das 0,40 Cent oder für die Älteren 0,80 Cent im Monat ausmacht. Hier darf jeder zum Unterricht kommen, auch wenn die Eltern nicht bezahlen können.

Neben dem Unterricht, der in Englisch stattfindet und den Kindern somit die wichtigste Basis bieten soll um hier überleben zu können, versuchen wir Ihnen das Thema Umwelt und Hygiene näher zu bringen. Man darf sich den Unterricht hier nicht so vorstellen wie bei uns in Europa. Es Bedarf an absoluter Kreativität und ständigem Wiederholen um den Kindern hier die einfachsten Dinge beizubringen. Die Kinder sind motiviert Neues zu lernen und sind dankbar für alles was wir ihnen beibringen.

Kambodscha Volunteer

Meine Aufgaben als Volunteer in Kambodscha

Hier ist es nicht so, dass die Kinder zu ihrer Unterrichtsstunde kommen und dann wieder gehen, oft verbringen sie freiwillig den ganzen Tag an der Schule. Es gibt viel zu tun und wir bringen den Kindern bei, dass Zähne putzen zu einem täglichen Ritual gehört und Müll nicht einfach fallen gelassen wird, sondern zu entsorgen ist. Über meine Arbeit an der Schule: Wenn du denkst, ich unterrichte hier fünf Tage die Woche, nur zu der Zeit, zu der die Schüler ihren Unterricht haben, dann liegst du falsch. Es gibt Einiges zu tun und wenn ich etwas mache, dann entweder zu 100 Prozent oder ich lasse es gleich bleiben. Und so gaben wir (eine andere Österreicherin, die sich rein zufällig auch hier aufhielt und ich) unser Bestes.

7 Uhr Tagwache, Besprechung was heute zu erledigen war und dann starteten wir mit unseren Vorbereitungen. Wir schrieben, dichteten, zeichneten, bastelten drauf los, um unseren Schülern den Unterricht so bunt, spannend, lustig und gleichzeitig lehrreich wie möglich zu gestalten. Nach dem Mittagessen hatten wir unsere erste Stunde. In der zweistündigen Pause bis zur nächsten Stunde, erledigten wir Arbeiten wie zum Beispiel ein Dach erneuern, Rasen händisch mähen, den Bio-Garten von Abfällen befreien, einen Teich für die Enten betonieren usw.

Voll geschwitzt und dreckig wie das Schwein das mit uns hier auf dem Gelände lebt, ging es unter die Dusche. Die Dusche bestand aus einem betonierten niedrigen Kämmerchen. Es gab eine kleinen Schüssel, mit der ich Wasser aus einer Betonwanne schöpfte und über meinen Kopf leerte. Nach der Dusche waren meine nächsten zwei Stunden dran. Die letzte Stunde endete schließlich um 19 Uhr. Beim Abendessen versuchte ich die verlorene Kraft zu tanken und um 21 Uhr fiel ich erschöpft ins Bett.

Die Kultur der Menschen hier – ich beziehe mich nicht nur auf Kambodschaner, sondern generell auf die Menschen in Südostasien – ist nicht gerade dafür bekannt, dass sie organisatorisch gut sind oder schnell und präzise arbeiten. Es geht hier gar nicht um die Schüler, sondern eher um die Erwachsenen. Arbeiten werden angefangen und man muss selbst die Eigeninitiative aufbringen, um sich selbst und die Menschen hier zu motivieren diese Arbeit auch zu Ende zu bringen. Man könnte hier Jahre verbringen, um mit den Menschen darüber zu diskutieren, wie man etwas effektiver oder anders machen könnte und das kostet viel Kraft und Energie. Klar will man – oder zumindest ich – etwas Wertvolles beitragen, etwas bewirken, sozusagen seine Spuren hinterlassen.

Ich glaube die Bilder sagen viel darüber aus, was wir in zehn Tagen alles geschafft haben.

Von Kambodscha nach Bangkok

Nach den zehn Tagen an der Schule traten die Österreicherin und ich gemeinsam die Weiterreise an. Es folgte eine dreizehnstündige non-stop Busreise nach Bangkok.

So befinde ich mich nun in Bangkok, beantrage gerade das Visum für Indien und sollte ich es bekommen, geht es in zwölf Tagen weiter nach Indien. Dies war nie der Plan. Ich wollte mir eigentlich Kambodscha anschauen, nach Vietnam reisen und Laos besuchen, aber da meine neue Reisegefährtin gerne nach Indien wollte, schloss ich mich ihr spontan an.

Es kommt immer alles anders, als man denkt und jeder Plan ist dafür da, um über den Haufen geworden zu werden. 😉

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